EINE DOKUMENTATION
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Bau und Streckeneröffnung Die ersten Planungen gingen davon aus, dass die Eisenbahnlinie in Conz enden würde, was zur Folge hatte, dass das Stationsgebäude entsprechend größer geplant wurde, als es der Einwohnerzahl entsprach. Am 16. Dezember 1858 wurde das erste 39,16 Kilometer lange Teilstück der Strecke zwischen Saarbrücken und Merzig (Saar) in Betrieb genommen. Nach vierjähriger Bauzeit eröffnete die Königlichen Direktion Saarbrücken-Trierer Eisenbahn im Auftrag Preußens den 48,28 Kilometer langen Streckenabschnitt zwischen Trier West und Merzig (Saar). Am 26. Mai 1860 fuhr der erste Zug von Merzig kommend über Conz nach Trier West. Damals begannen und endeten alle Züge von Luxemburg in Conz. Für die steile Strecke nach Trier wurde eine Schiebelokomotive vorgehalten. Sie konnten über eine Drehscheibe gewendet werden, die sich unter der heutigen Fußgängerbrücke nahe dem Stationsgebäude befand.

Das Empfangsgebäude Konz

Das Stationsgebäude hatte einen traufenständigen, zweistöckigen Seitenflügel mit Satteldach, der von zwei giebelständigen, dreistöckigen Seitenflügeln mit Walmdach in Form eines italienischen Palazzo im Palladianismus Baustil errichtet wurde. Das Gebäude besaß Gesimse, die die Stockwerke optisch trennten. Die Seitenflügel hatten jeweils einen einstöckigen Flachbau. Alle Fenster und Türen im Erdgeschoss hatten Rundfenster mit leicht erhabenen Einrahmungen. In den Obergeschossen wurden die Fenster in Zweiergruppen angeordnet. Im Erdgeschoss besaß das Gebäude vier Wartesäle für alle vier Klassen. Die ersten beiden Klassen hatten einen gemeinsamen Ausgang zum Bahnsteig, die der 3. und 4. Klasse hatten je einen getrennten, zusätzlichen Ausgang zum Hausbahnsteig. In der Schalterhalle gab es eine Fahrkartenausgabe, Gepäckaufbewahrung und einen Expressgutschalter sowie weitere Diensträume. Im Obergeschoss befanden sich Dienstwohnungen. Neben dem Stationsgebäude gab es eine Lokstation zur Versorgung der Schiebelokomotiven mit Lokschuppen. Der Güterbahnhof mit Kopframpe, Ladestraße und Kran befand sich gegenüber dem Empfangsgebäude. Die Gleisanlage bestand aus den zwei Durchgangsgleisen und einem Umfahrgleis sowie aus mehreren Güter- und Abstellgleisen. Der Bahnhof gehörte 1938 zur Rangklasse II. Weitere Streckeneröffnungen, Ausbauten oder Änderungen Auf der Strecke nach Perl über die Conzer Saarbrücke begann der Eisenbahnbetrieb am 15. Mai 1878. Am selben Tag war auch rechts der Mosel der Anschluss nach Karthaus fertiggestellt worden. Im Westkopf des Bahnhofs Conz ging die spätere „Königliche Hauptwerkstatt“, in der Personen- und Güterwagen gewartet wurden, in Betrieb. Um 1900 waren über 100 Eisenbahnbedienstete in Konz beschäftigt. Am 1. Januar 1935 erhielt Konz seinen heutigen Bahnhofsnamen. Ab 1963 wurde der Bahnhof Konz von Karthaus aus verwaltet und die Stückgutabfertigung geschlossen. 1973 erfolgte die Elektrifizierung der gesamten Moselstrecke. 1980 wurde der Stellwerksbetrieb im Bahnhof eingestellt. 2008 verkaufte die Deutsche Bahn AG (DBAG) das Stationsgebäude an die Stadt Konz. 2013 baute die DBAG eine Fußgängerunterführung und machte den Bahnhof barrierefrei. Nicht mehr benötigte Gleise wurden zurückgebaut. 2014 wurde die Bahnsteiganlage von der DBAG barrierefrei ausgebaut. 2016 starteten die Bauarbeiten für die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes. Im Mai 2017 begannen die Sanierungsarbeiten am Empfangsgebäude. Was hat sich verändert, was ist geblieben Das Empfangsgebäude kaufte ein Familienunternehmen. Es steht heute unter Denkmalschutz.
Bilder Konz
Bahnhof von 1895
Luftaufnahme
Bahnhof von 1895 Filmbild Konz Saarstrecke Saarbrücken Hbf Trier Hbf Planung und Konzession

Bahnstation Konz